Warum tragen?

Warum tragen?

 

Zunächst ein paar Fakten:

Noch immer wird Tragen mit Verwöhnen gleichgesetzt. Dabei ist Tragen ein Grundbedürfnis eines jeden Babys. Es liegt in der Natur des Menschen, denn der Mensch ist ein Tragling.
Traglinge können sich nicht allein fortbewegen und sind daher darauf angewiesen von einem Elternteil getragen zu werden. Zudem ist das Beinskelett so beschaffen, dass die Handflächen und die Fußsohlen in der Normalhaltung einander zugekehrt sind. Früher griffen die Kinder damit in das Fell des Tragenden. Das gleiche kann man bei unseren Artverwandten, den Affen, beobachten.
Auch Hüften und Rücken sind auf das Getragen werden ausgerichtet und nicht auf das Abgelegt werden. Babys haben einen runden Rücken, die typische S-Form der Wirbelsäule eines Erwachsenen ist noch nicht da. Sie bildet sich erst später. Die Hüftgelenke sind nach vorn orientiert. Wird das Baby gezwungen die Beine nach unten zu strecken, muss es dafür ins Hohlkreuz gehen.
Warum weinen unsere Kinder, wenn wir sie ablegen?
Hierbei handelt es sich um einen Reflex, das sogenannte Kontaktweinen. Früher war der Mensch ein Nomade und nahm all sein Hab und Gut stets mit sich. Ein Kind, das den Kontakt verlor, war dem sicheren Tod geweiht. Sobald sich der Säugling allein fühlt, fängt er an zu weinen, um eine Kontaktperson herbeizurufen. Die angemessene Reaktion ist: hingehen, hochnehmen, schaukeln, stillen und bei sich behalten. Nur nicht zu schnell wieder weglegen!
Nähert sich die Kontaktperson dem Säugling, bereitet das Kind das Getragenwerden reflexartig vor. Es nimmt die Anhock-Spreiz-Haltung ein. Am besten passt das Baby dabei auf die Hüfte der Mutter.
Mit der richtigen Technik sitzt das Baby aber auch in anderen Bindeweisen mit dem Tuch oder in einer Tragehilfe anatomisch korrekt.

 

Meine persönliche Meinung:

Ich finde es gibt nichts Schöneres als mit dem kleinen Wesen zu kuscheln, die Nähe zu genießen und den Babygeruch einzuatmen. Die Nähe tut nicht nur dem Baby gut, sondern auch Mutter und Vater.
Tragen in der Tragehilfe oder im Tuch hat für mich auch einen praktischen Aspekt. Gerade beim zweiten Kind brauchte ich die Hände frei um den Haushalt zu erledigen und meinen Großen in den Arm zu nehmen. Es erleichtert den Alltag und man ist nicht hin und hergerissen.
Kurzum: Tragen tut einfach gut!